Grundsätzlich kennen die Landwirte ihre Flächen und wissen mit welchen Unkräutern und Ungräsern sie es zu tun haben. Nur bei Zupacht oder nach Flurbereinigung sind auch mal Überraschungen möglich. Wir können die Herbizide in 3 Gruppen aufteilen:
Dann noch die Unterscheidung ob mit oder ohne Dauerwirkung. Treten Problemunkräuter auf (Disteln oder Ackerwinden) ist eine Spätbehandlung meist am sichersten. Disteln sind zwischen Triebhöhe 15 – 30 cm am besten zu bekämpfen, da sie nur in dieser Zeit den Saftstrom umdrehen (nach unten) umdrehen, was nur in diesem Zeitraum eine vollsystemische Wirkung des Herbizids möglich macht. Bei Ackerwinden ist eine Trieblänge zw. 10 und 20 cm für genug Blattmasse anzustreben.
Der Mais ist zwischen dem 2. und 8. Blatt am dringensten auf chemische Hilfe angewiesen. In dieser Phase wird schon die endgültige Kolbengröße angelegt. Wenn so früh massiv Konkurrenz herrscht, ist die Leistungsfähigkeit schon begrenzt. Dies kann auch nicht mehr kompensiert werden. Die Masse („Holz“, Wasser) schon, die Energiemenge (MJ NEL/ha) nicht!
Mittlerweile gibt es zahllose Maisherbizide, viele Wirkstoffe mit vielen Nachbauprodukten. Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Maisherbizid-Übersicht immer den Namen des wichtigsten/bekanntesten Produkts des Wirkstoffes.
Produkte mit 0 m Hangabstand am Gewässer sind: Task, Cato, Callisto, Laudis, Harmony, Spectrum, Arrat, Lontrel und Effigo. 5 m besitzen Stomp und B 235. Bei kühlen Lagen oder schweren Böden ist meist einen Blatt-Boden-Kombination unverzichtbar.
Bei Mais auf leichten Sandböden ohne großen Unkraut-Druck, bzw. bei Spätsaaten, wie nach GPS ist oft eine überwiegend blattwirksame Mischung wie Motivell forte und B 235 ausreichend. Laudis hat bei den Fuchsschwanz-Produkten einen Sonderstellung. Die Wirkung ist nur in Kombination mit Terbuthylazin ausreichend (Synergie-Effekt). Darüberhinaus besitzt Laudis eine besondere Verträglichkeit, und ist als einziges Gräsermittel auch bei nasser Blatttüte möglich – Die Unkraut-Blätter müssen trocken sein.
Bei voller Aufwandmenge besitzen Bodenherbizide eine Dauerwirkung von 12 – 15 Wochen. Deshalb ist eine zu späte Anwendung niemals sinnvoll. Der Mais ist eine C4-Pflanze. Das heißt, er kann Kohlenstoff aus der Luft aufnehmen. Das macht ihn für die Umwelt zu einer sehr nachhaltigen Kultur. Dieser Effekt tritt zum 4. Blatt ein. Dafür nötig ist eine durchlässige Wachsschicht. Das bedeutet leider, daß mit dem Erscheinen des 4. Blattes auch die Toleranz gegenüber Pflanzenschutz nachläßt. Ein weiterer Vorteil der frühen Behandlung: vor dem 3. Blatt des Maises hat er auch keine Blatttüte und diese kann somit nicht voll mit Wasser sein.
Spätbehandlungen gegen Winde oder Disteln sollten mit Arrat + Dash oder Effigo erfolgen. Wegen Verträglichkeit keine herbiziden Mischpartner empfohlen. Blattdünger sind problemlos möglich.
Zu den Blattdüngern:
Auch der Mais kann bei ungünstigen Bedingungen außerordentlich positiv auf Blattdüngung reagieren! Vor allem Schwefel, Mangan, Phosphor, Zink und Bor werden vom Mais benötigt. Supremo 10/50/10 (NPK) mit ca 5 kg, sowei Bittersalz Combitop mit ca. 5 kg und Bor (für die Ausbildung der Samenfäden) mit 0,5 kg/l helfen dem Mais sehr. Ab dem 4-Blatt-Stadium bei Wetterstress unbedingt empfehlenswert.
Noch einige Grundsätze für den Herbizideinsatz im Mais:
Zu Laudis bitte kein MaisTer, Task, Cato, Pricipal, Arigo, Arrat, Harmony! Motivell forte nur in geringer Menge (- 0,4 l). Antatgonisemn am Wirkort mindern die Ackerfchsschwanzleistung deutlich (1 + 1 = nur 1 - 1,5). Bei Gewässern am Hang reicht es in Reihenkulturen wie Mais und Rüben nicht, die vorgeschriebenen m Abstand zu halten. Da die Kultur zum Anwendungszeitpunkt als nicht erosionsminderd gilt, muß der ganze Acker (soweit das Gefälle zum Gewässer ist) bzw. mind. 100 m mit einer 0-m-Lösung behandelt werden. Diese Auflagen werden ab diesem Jahr als CC-relvanter Verstoß vermehrt kontrolliert.
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