Grundsätzlich:
Nach ES 31/32 und vor ES 37 keine Wachstumsregler einsetzen. Da in dieser Zeit („Große Periode“) die Ährenanlage stattfindet, kann bei zusätzlichem Witterungsstreß und/oder Nährstoffmangel durch den hormonellen Eingriff der Wachstumsregler in den Stoffwechsel der Kulturpflanzen eine Schädigung der Ährenausbildung eintreten: Taubährigkeit, verkürzte Ähren...

Ganz wichtig: Je früher der Wachstumsregler eingesetzt wird, desto effizienter (Standfestigkeit und Ökonomie des eingesetzten Geldes) kürzt er ein: Jeder cm Halm, der schon da ist, wird nicht mehr verkürzt! Nur noch das, was nach der Anwendung noch hinzuwächst! Für den späten Moddus-Einsatz in Wintergerste spricht die Erkenntnis, daß das Stielchen zwischen Fahnenblatt und Ähre durch Cerone zwar kürzer, aber nicht fester (dicker) wird.

Standard-Empfehlungen (auf Hochertragslagen bzw. sehr schwachen Standorten ca. 10 % Auf- bzw. Abschlag der Aufwandmenge einkalkulieren):

• In Wintergerste max. 0,8 l Moddus zugelassen, und max. 0,6 l Moddus Start!
  
  

• In Winterweizen und Wintergerste bei kühler und trüber Witterung mit guter Wachsschicht kann die Hälfte der Moddus-Menge durch Moddus Start ersetzen werden. Dann allerdings nur noch CCC (bis 0,5 l) und/oder Input Classic zumischen – keine Herbizide, Blattdünger reduzieren oder besser weglassen! Moddus Start ist bis ES 39 zugelassen. Durch die aggressivere Formulierung kann die Wirkungsminderung durch ungünstige Witterung zum größten Teil aufgehoben werden. Bei Mischungen von Moddus und Moddus Start mit Fungizden unbedingt Schaumstopp zugeben!

• Ethephon-haltige Wachstumsregler (Camposan, Cerone) NIEMALS vor ES 37, also Abschluß der Ährenanlage, einsetzen. Ethephon ist ein Alterungshormon und „würgt“ den den aktuellen Entwicklungsschritt quasi ab und leitet zum nächsten über.
• Da in diesem Jahr ein deutlich erhöhter pilzlicher Infektionsdruck auftritt, empfiehlt es sich, zur ES 30/31-Behandlung 0,7 – 0,75 l Input Classic als universellstes Fugizid zuzumischen. Bei Sorten mit geringer Halmbruch-Resistenz oder bei Strohresten der Vorfrucht am Boden auf 0,8 l erhöhen.
• Die zweite Behandlung in ES 39 erlaubt es, noch das eine oder andere Herbizid zum sog. Nachputzen einzusetzen, wie z.B. U 46 M. Außer Basagran DP und Starane XL sind später auch keine Herbizide mehr zugelassen. Ab Öffnen Blattscheide (ES 45) bis Ende Blüte (ES 69) auch nicht zu empfehlen, kann u. U. Verätzungen und Etragsminderung nach sich ziehen!
• Für alle, die Stroh bergen wollen: Moddus-Einsatz verringert nicht die Strohmenge! Im Gegenteil, der Halm ist dicker, stabiler und zerbröselt nicht so stark bei der Bergung!
• Je höher die Dünge-Instensität, desto höher auch die Wachstumsregler-Aufwandmengen! Sorteneigenschaften beachten!

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